Alle drei Tools stehen jeweils für sich sowie gesammelt in einer Broschüre zum Download im PDF- und im DOCX-Format zur Weiterbearbeitung zur Verfügung.
Der Charakter der drei Werkzeuge ist unterschiedlich: Diskursives Wort. Orientierendes Analyseinstrument. Inspirierendes Bild.
- Diskursiv – die DIMENSIONEN: Thesen und Leitfragen zur Weiterentwicklung „christlicher Digitalität“ wollen die Auseinandersetzung mit der Frage fördern und anleiten, wie ein spezifisch christliches Profil im Kontext der Digitalität aussehen kann. Grundsatzdokumente evangelischer und katholischer Schule sind die Basis, auf der sowohl Thesen als auch Leitfragen formuliert worden sind. Exemplarische Bibelstellen weisen darauf hin, dass jeder Standpunkt und jede Antwort, die man auf diese Fragen geben kann, ihre Begründung in Schrift und Tradition verankern können sollten. Thesen und Leitfragen sowie Bibelstellen haben Vorschlagscharakter, allerdings mit einem gewissen abgerundeten Anspruch: die Gruppe des Thinktanks ist aus guten, inhaltlichen Gründen zu genau diesen Dimensionen gelangt.
- Orientierend – der WEGWEISER: Kriterien zur Standortbestimmung und Entwicklungsplanung der schulischen Digitalisierung ist ein kategoriales, kriterienorientiertes Reifegradmodell zur Statuserhebung technisch-organisatorischer Digitalisierung bzw. digitaler Transformation einer Schule. Diese Matrix orientiert sich an der aktuell möglichen, guten Praxis jedweder (und nicht nur christlicher) Schule und formuliert in sechs Kategorien Zielbilder für die Digitalisierung. Der Wegweiser setzt damit begründete und wissenschaftlich informierte Benchmarks, an denen man die eigene Schule messen und zu denen man die eigene Praxis in Beziehung setzen sollte. Der Wegweiser ist in diesem Sinne ein Werkzeug, das sich der Beliebigkeit entgegensetzt. Gleichzeitig werden damit aber auch Argumente für gelungene, möglicherweise (mittelfristig) abgeschlossene Entwicklungsarbeit (genug ist genug!) an die Hand gegeben, was wiederum Ressourcen für andere Entwicklungsbereiche an einer Schule gut begründet freimachen kann: Digitalisierung mit Maß und Ziel! Und Maß und Ziel zu finden – dabei unterstützt der Wegweiser.
- Inspirierend – die PERSPEKTIVEN: Impulsbild zur gemeinsamen Visionsarbeit haben kreativ-animierenden Charakter. Im Mittelpunkt steht ein von einer Illustratorin, Frauke Krüger-Lehn, kreiertes „Wimmelbild“ christlicher Schule im 21. Jahrhundert. Entwickelt wurde das Bild auf Basis eines kollaborativ erarbeiteten Briefings im Rahmen des Thinktank-Forums im März 2022. Hier wird der Blick aufs „diklusive“ (= digitale + inklusive) Ganze der Schule im Kontext der sie umgebenden Umwelten geweitet. Hinter diesem Bild steht die Überzeugung, dass es die gemeinsam entwickelten Visionen von christlicher Schule sind (und braucht!), die nachhaltige und positive Entwicklung fördern.
Die Reihenfolge, in der mit den drei Werkzeugen gearbeitet wird, (oder deren spezifische Auswahl) hängt ganz von der Situation und dem Bedarf am jeweiligen Standort und dessen Entwicklungsgeschichte ab. Sind die technischen und organisatorischen Gegebenheiten der Digitalisierung gut entwickelt, ist möglicherweise ein anstehender Schritt die Frage nach einer tragfähigen, mittelfristigen Vision. Vielleicht muss aber auch die christliche Profilierung reformuliert und aktualisiert werden. In jedem Fall geht es aber darum, im Kontext der Digitalisierung als grundlegender Transformation Lernen für das 21. Jahrhundert zur verlässlichen Praxis in unseren Schulen zu machen.
Die innere Logik aus Sicht des Thinktanks, die die drei Werkzeuge verbindet, die bei dieser Aufgabe unterstützten sollen, ist jedenfalls die folgende:
- Man muss das „Handwerkszeug“ der Digitalisierung bzw. der digitalen Transformation beherrschen und seine technischen und organisatorischen „Hausaufgaben“ gemacht haben, um Schule am Stand der Zeit zu entwickeln. (WEGWEISER)
- Man muss visionär (in) die Zukunft der Schule des 21. Jahrhunderts denken. (PERSPEKTIVEN)
- Und als christliche Schule muss man überdies in der Lage sein, „christliche Digitalität“ als Lebenskultur in einer von Digitalisierung und digitaler Transformation geprägten Welt zu entwickeln; das umfasst Ethik, Didaktik, schulisches Leitbild etc. (DIMENSIONEN)
Die Einsatzmethoden sind so vielfältig, wie die Kreativität der Einsetzenden reicht. Um die Nutzung der Werkzeuge auszuprobieren und – in der Folge – zu erleichtern, wurden einige Methoden entwickelt und angewandt, die auch in den folgenden, einleitenden Gebrauchsanweisungen zu jedem Werkzeug dokumentiert sind. Damit sei gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die drei Werkzeuge im vergangenen Jahr (und teilweise noch viel länger zurück) bereits eingehend erprobt sind: sich also in der Praxis als hilfreich und zielführend bewährt haben.
Die drei Werkzeuge haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Christliche Schulen haben mit der Digitalisierung eine, aber nicht die einzige Aufgabe zu bewältigen. Nachhaltigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Friede, zeitgemäße Glaubensvermittlung usw. sind weitere große Entwicklungsthemen auf den Agenden. Insofern decken die hier vorliegenden drei Werkzeuge nicht alle Zukunftsthemen ab – ihr Fokus liegt, dem Auftrag des Thinktanks entsprechend, auf dem Kontext der Digitalisierung; sie sind aber in alle Richtungen anschlussfähig und möglicherweise auch strukturell vorbildlich.
Thinktank – Freiraum und Freizeit zum Denken. Insbesondere möchten wir für alle genannten (und nicht genannten) Entwicklungsthemen den Modus des Thinktanks wärmstens und dringend weiterempfehlen. Hannah Arendt hat formuliert: „Will man die Menschen daran hindern, dass sie in Freiheit handeln, so muss man sie daran hindern, zu denken, zu wollen, herzustellen, weil offenbar all diese Tätigkeiten das Handeln und damit auch Freiheit in jedem, auch dem politischen Verstande implizieren.“ Im Umkehrschluss bedeutet Thinktank Freiheit und Muße zum Denken und Wollen, um daraus handelnde Freiheit zu gewinnen.
