Der Weg zu dieser Website und ihren Ergebnissen war ein „agiler“; man könnte ihn gut und gern auch „unvorhersehbar“ nennen. Am Anfang des Prozesses (bereits im Jahr 2019) stand die Mutmaßung, nein: Gewissheit der Initiatoren, dass die Digitalisierung zu relevanten Entwicklungs-, Veränderungs- und Transformationsprozessen im Schulwesen führen würde, ja führen müsse. Welche, darüber wäre gut nachzudenken. Am besten gemeinsam in geeigneter Runde mit entsprechend viel Zeit: in einem Thinktank also. Ab der ersten Session in Obermarchtal im November 2019 wurde den Personen des Thinktanks für ihre Arbeit freie Hand, ja nachgerade der Auftrag zum „wilden Denken“ mit auf den Weg gegeben.
Die Frage „Was ist das Problem, für das diese Gruppe die Lösung ist?“ führte nach einem Nachmittag, einer Nacht und einem Vormittag zu folgender Zielformulierung, die über die gesamte Laufzeit des Thinktanks Bestand haben sollte:
Über die Entwicklung guter Medienpläne hinaus geht es im Thinktank im Auftrag des Schulwerks und der Schulstiftung darum, im Kontext der Digitalisierung als grundlegender Transformation Lernen für das 21. Jahrhundert zur verlässlichen Praxis in unseren Schulen zu machen. Diskurs und Ko-Kreation mit allen Beteiligten (insb. Schüler/innen, Kollegien, Eltern, Schulpartnern) sind hierfür unverzichtbare Elemente auf dem Weg. Letzten Endes möchten wir wissen und herausarbeiten, was es bedeutet, eine christliche Schule als Lernort für das 21. Jahrhundert zu sein. Als im Netzwerk vertretene Personen möchten wir auf diesem Weg sowohl unsere Schulen weiterbringen und uns dafür wertvolle Impulse und Austausch holen; gleichzeitig möchten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung des evangelischen und katholischen Schulwesens leisten.
Und dann kam Corona – und alles war anders. Corona machte es unmöglich, die ursprüngliche Planung weiterzuverfolgen. Gleichzeitig, so stellten wir fest, hatte diese Krise im Bildungsbereich vermutlich in zwei Monaten mehr bewegt, als der Thinktank bei erfolgreichster Arbeit in zwei Jahren an Breitenwirkung, Aufmerksamkeit und Experimentierbereitschaft für das Lehren und Lernen im Kontext der Digitalisierung erzielen hätte können. Man könnte – zugespitzt – sagen, dass Corona einen guten Teil der Thinktank-Arbeit „einfach so nebenbei“ erledigt und – im guten Hegelschen Sinn – „aufgehoben“ hat: erstens erübrigt und – zweitens „gut aufgehoben“ – auf einen, drittens, „next level“ gebracht. Thinktank 2.0 also – und zwar zwischen Januar 2021, dem Thinktank-Auftakt, und Dezember 2022, der die Fertigstellung dieser Publikation sah.
Der Weg zu diesem Ergebnis erfolgte in sechs großen Schritten und über zwei Jahre verteilt – und zwar im Rahmen von sechs ca. 24stündigen Klausuren, in denen die konzeptionelle Arbeit geleistet wurde. Ergänzt wurden die Klausuren durch entsprechende Vorbereitungs- und Nacharbeitsphasen zwischendrin. Am Anfang stand die Realisierung der (fachlichen, geistigen, mentalen) Ressourcen sowie Erfahrungen der Gruppe: Was gemeinsam in die Arbeit eingebracht werden konnte – nicht mehr, nicht weniger –, das war der „Stoff“, aus dem die „Ergebnisse“ sein würden. Welche das sein sollten, wurde im Laufe der Klausuren No. 2 und 3 (bis Ende 2021) herausgearbeitet bzw. eingegrenzt, die dann in den Klausuren 4, 5 und 6 (2022) Schritt für Schritt ausdifferenziert, diskutiert, erprobt, korrigiert, wieder verbessert und – unterstützt von den 50 engagierten Teilnehmenden der beiden Thinktank-Foren im März und Oktober 2022 – in die hier vorliegende Form gebracht wurden.
Diese Publikation ist kein Schlusspunkt, sondern ein Bindestrich; vielleicht ein Semikolon. Ein Werkzeugkasten, der jetzt darauf wartet, gebraucht und – ja – auch adaptiert, verbessert, vielleicht ergänzt zu werden. Nur selber denken macht klüger – und nur selber gehen bringt einen weiter! Wir, der Thinktank, haben darüber nachgedacht, was es bedeutet, im Kontext der Digitalisierung eine christliche Schule im 21. Jahrhundert zu sein. Wir hoffen, Ihnen mit diesen Gedanken und Werkzeugen eine Anregung und Unterstützung auf Ihren (Denk-)Weg mitgeben zu können.
Stichwort (Denk-)Weg: In der abschließenden Phase des Projekts kam uns nochmals der Zufall in Form eines Adventskalenders entgegen. Anfang 2019 hatten wir unsere Arbeit mit einer breit angelegten Literaturrecherche begonnen und quasi unser je persönliches „best-of“ kollektiv auf einen Bücherstapel gelegt, der unsere folgende Arbeit wissenschaftlich informierte und begleitete. Seitdem ist einiges Wasser den Rhein, den Neckar und die Donau ins Meer geronnen – und neue, spannende, wichtige Literatur ist am Buchmarkt erschienen. Das Deutsche Schulportal der Robert Bosch Stiftung hat eine Auswahl von 24 Büchern getroffen, die wir Ihnen hiermit allesamt ans Herz legen und ebenfalls publizieren. Mögen diese Bücher ihr Denken bereichern und ihr Handeln inspirieren – und den Umgang mit den Werkzeugen des Thinktanks entsprechend vertiefen.

Ergebnisse des 1. Thinktank-Forums (15. März 2022 | PDF | 3,92 MB)
Bildgalerie vom 1. Thinktank-Forum











































Ergebnisse des 2. Thinktank-Forums (25. Oktober 2022 | PDF | 1,88 MB)
Bildgalerie vom 2. Thinktank-Forum

























































































































